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Wo liegt der Ursprung der Kunst?

Wir nehmen dich mit auf eine Reise zu den ersten Felsbildexpeditionen ins 20. Jahrhundert und gehen der Frage nach, wie sich die Künstler der Moderne von den Höhlenmalereien inspirieren ließen.

28. Sept. 2024
10:00-12:00 Uhr

Stand 3

Unser Projekt

„Wo liegt der Ursprung der Kunst? Dieser Frage ging der deutsche Ethnologe Leo Frobenius zu Beginn des 20. Jahrhunderts nach. Über zwei Dutzend Expeditionen führten ihn und seine Forschungsteams zu den Höhlenmalereien Europas, Afrikas und Asiens. Auch Künstlerinnen und Künstler gehörten zu den Expeditionsteams. Sie fertigten über 8.000 gemalte Nachschöpfungen dieser sensationellen Bilderwelten an, die 30.000 Jahre in die Vergangenheit führen. Noch heute befinden sie sich im Besitz des Frobenius-Instituts in Frankfurt am Main.

Für die Künstler der Moderne war die Entdeckung der Höhlenmalereien ein Schlüsselerlebnis. Viele ließen sich von diesen Uranfängen der Kunst inspirieren. Sie übernahmen abstrahierende Darstellungsformen und stilistische Mittel der Felsbilder und waren überzeugt, dem anthropologischen Kern der Kunst auf diese Weise näher zu kommen. Alfred H. Barr, Gründungsdirektor des Museum of Modern Art in New York, erkannte diese Verbindung zwischen Moderne und Vorzeit und stellte die Sammlung Frobenius 1937 erstmals zusammen mit Werken der zeitgenössischen Kunst aus.

Unser Team

Das Frobenius-Institut für kulturanthropologische Forschung an der Goethe-Universität Frankfurt am Main zählt zu den bedeutendsten ethnologisch ausgerichteten Forschungsinstituten im deutschsprachigen Raum. Es sieht seine Aufgaben darin, kulturanthropologisches Wissen zu erweitern und über den wissenschaftlichen Dialog einen reflektierten Umgang mit kultureller Differenz zu fördern. Um diese Ziele zu erreichen, führt das Frobenius-Institut regelmäßig weltweit Feldforschungen durch, bearbeitet und erweitert seine umfangreichen Archive und Sammlungen, publiziert über eigene Reihen und die Zeitschrift Paideuma wissenschaftliche Erkenntnisse, fördert eine fundierte Reflexion der Fachgeschichte und kuratiert international Ausstellungen zu einer Vielfalt von Themen.

Das Frobenius-Institut steht für einen ethischen Umgang mit Artefakten. In möglichst enger Kooperation mit den indigenen Gemeinschaften erforscht es deren Provenienz, Verwendung und Bedeutung. Auf diese Weise leistet das Frobenius-Institut einen wichtigen Beitrag zur Erforschung kultureller Diversität in Gegenwart und Vergangenheit. Mit seiner kulturanthropologischen Ausrichtung überwindet es außerdem die verbreitete Unterscheidung zwischen Forschungen in europäischen und außereuropäischen Ländern.